Die Bäckerei Blab blickt auf eine lange Geschichte zurück. Schon im 18. Jahrhundert hat die Familie Blab eine Bäckerei in Rötz geführt. Damals waren es Nikolaus Blab (*1712) und sein Sohn Franz Blab (*1755). Franz Blab bekam 1793 den Sohn Peter Blab, der ebenfalls Bäckermeister wurde. Am 15.03.1815 wurde dessen Sohn, der ebenfalls Peter Blab hieß, geboren und schloss am 24.06.1832 seine Ausbildung zum Bäckergesellen ab. 1843 erhielt er eine Bäcker Konzession, mit der es ihm erlaubt war, in Städten II. und III. Klasse selbstständig einen Betrieb zu führen.
Am 08.07.1862 schließlich kaufte Peter Blab das Haus Nr. 28 in Michelsneukirchen mit der darin befindlichen Bäckerei und seither ist die Bäckerei Blab in Familienbesitz. 1878 übernahm Sohn Georg (*02.01.1854) die Bäckerei mit seiner Frau. Auch die beiden bekamen einen Sohn namens Max Blab (*10.10.1894), der sich zum Bäcker ausbilden ließ. Allerdings kann er die Bäckerei nach einem Handdurchschuss im Ersten Weltkrieg nicht weiterführen, so dass diese Aufgabe sein Vater Georg bis zu seinem Tod 1935 übernimmt.
Nach Georg Blabs Tod liegt die Bäckerei zunächst brach, bis August Blab (*31.03.1918), Sohn von Max Blab, zusammen mit seiner Frau Maria die Bäckerei 1949 wieder übernimmt. Ihnen werden drei Söhne und eine Tochter geboren. Die Söhne Eugen (Bäckermeister, *19.11.1950) und Benno (Bäcker) haben sich der Familientradition des Backhandwerks angeschlossen.
Die Landwirtschaft auf der gegenüberliegenden Straßenseite wird aufgegeben. Dort entsteht ein neues Bäckereigebäude – in der ehemaligen Stallung findet die Backstube ihre neuen Räumlichkeiten. Diese konnte am 19.11.1970 feierlich eröffnet werden.
Eugen Blab übernahm die Bäckerei 1981 schließlich von seinem Vater und bewirtschaftet von da an mit seiner Frau Martha den Betrieb.
Im Laufe der Jahre hat man in der Bäckerei Blab immer wieder Neuerungen und Modernisierungen durchgeführt. Bereits 1982 baut man an die bestehende Backstube an.
Gerhard Blab schnuppert bereits in der Backstube und beobachtet das Geschehen darin schon ganz genau.
1986 ist in eine neue Mehlsiloanlage investiert worden.
1989 wird die Kälteanlage gebaut, so dass lange Teigführungen möglich werden, die die Qualität der Produkte weiter verbessert.
In 1993 wurde die komplette Ofenanlage erneuert.
1999 wurde der Eingangsbereich modern und einladend gestaltet.
Nach der Bäcker- und Konditorlehre und Schnuppern in verschiedenen Betrieben legt Gerhard Blab die Meisterprüfung in München ab. Für das Ergebnis der Meisterprüfung erhielt er den Meisterpreis der Bayerischen Staatsregierung.
Nach der bestandenen Meisterprüfung bildet sich Gerhard Blab außerdem zum Betriebswirt des Handwerks weiter.
2003 schließlich schafft man eine Kopfmaschine an. Sie unterstützt die Bäcker bei der schweren körperlichen Arbeit, wodurch der Familienbetrieb auch seiner Fürsorgepflicht gegenüber den Mitarbeitern gerecht wird.
Der Sohn der beiden, Gerhard Blab, der ebenfalls Bäckermeister und Konditor wurde, heiratete 2004 seine Frau Sonja. Zusammen übernahmen sie die Bäckerei 2008 von seinen Eltern.
2010 wird das Café mit der Terrasse eingerichtet, welche durch die leckeren Konditorei-Produkte aus eigenem Hause gerne genutzt wird. Den Verkaufsraum haben wir komplett neu gestaltet und mit größeren baulichen Anpassungen ein völlig neues Erlebnis für unsere Kunden geschaffen. Freundlich, offen und modern präsentiert sich unsere Bäckerei seitdem und ist mit neu geschaffener Rollstuhlrampe auch barrierefrei zugänglich.
Voller Stolz durften wir den Staatsehrenpreis des bayerischen Bäckerhandwerks entgegennehmen. Mit dem Staatsehrenpreis für das bayerische Bäckerhandwerk werden Betriebe ausgezeichnet, die über fünf Jahre in den freiwilligen Brotprüfungen des Deutschen Brotinstitutes kontinuierlich Spitzenqualität bewiesen haben.
Immer wieder werden neue Investitionen getätigt, so dass auch dem Gedanken der Nachhaltigkeit stets Rechnung getragen wird. Ein Investitionsstau kam nie zustande, da die Gewinne des Unternehmens immer wieder zeitnah in effizientere und modernere Technologien gesteckt wurden, darunter etwa eine PV-Anlage mit Eigenverbrauchsnutzung oder eine Wärmerückgewinnung zur Warmwasserbereitung. Die Beleuchtung wurde zuletzt 2018 auf LED umgestellt und die Bäckerei Blab arbeitet ausschließlich mit Ökostrom, wenn sie diesen nicht aus der eigenen PV-Anlage bezieht.
Die Bäckerei Blab kann voller Stolz auf eine lange Geschichte zurückblicken. Dabei stand für uns ein zentraler Wert immer im Fokus unseres Tuns, die Handwerkskunst. Wir möchten auch in Zukunft weiterhin eine bodenständige Handwerksbäckerei sein, die sich selber immer treu bleibt. Dabei können wir voller Stolz auf das Tun unserer Vorfahren zurückblicken und unser Handeln danach ausrichten.